Am 10. April trafen sich engagierte Bürger:innen und Fachleute zum öffentlichen Informationsworkshop im Rahmen des Projekts „Mission klimaneutrales Leonding“. Ziel des Abends war es, den Dialog zu fördern und gemeinsam Ideen für eine klimafreundliche Zukunft zu entwickeln.
Beim Posterwalk präsentierten Expert:innen des Projektteams die wichtigsten Handlungsfelder sowie erste Maßnahmenpakete. Die Besucher:innen nutzten die Gelegenheit, sich einzubringen, Fragen zu stellen und ihre eigenen Best-Practice-Beispiele zu teilen – von nachhaltigem Alltagshandeln bis zu innovativen Ideen für die Energiewende vor Ort.
Ein gelungener Austausch, der zeigt: Leonding packt den Klimaschutz gemeinsam an!
Hitzewellen, Überhitzung der Städte, Dürre oder Starkregenereignisse häufen sich auch in unserer Region und stellen Gemeinden und Städte vor neue Herausforderungen, und auch das Thema Energiewende muss bewältigt werden.
Um sich bestmöglich vorzubereiten, haben die Stadt Leonding und die Agentur für Standort und Wirtschaft Leonding GmbH eine langfristige Klimastrategie erarbeitet. Gemeinsam mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft sowie Expertinnen und Experten wurden 2021 – 2022 die Themen „Klimaschutz“ und „Klimawandelanpassung“ strategisch in Workshops erarbeitet und ein Bündel an Maßnahmen für unterschiedliche Bereiche entwickelt. Bereits in den letzten Jahren wurden zahlreiche Projekte, wie etwa die Beschattung von öffentlichen Plätzen, Biodiversitätsflächen, Dachbegrünungen, attraktivere Gestaltung von bestehenden Geh- und Radwegverbindungen oder auch die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden bzw. Beteiligung an der Klima- und Energiemodellregion Kürnbergwald umgesetzt.
Die Zusammenarbeit innerhalb der Stadt und in Kooperation mit anderen Gemeinden, Land, Bund und EU ist entscheidend, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen.
Der Weg zur Klimaneutralität erfordert nicht nur innovative Lösungen, sondern auch intensiven Austausch und starke Zusammenarbeit. Beim Midterm-Treffen der Pionierstädte der 2. Welle stand genau das im Mittelpunkt. Vertreter:innen aus ganz Österreich trafen sich in Judenburg, um den Fortschritt ihrer Klimaneutralitätsfahrpläne zu reflektieren, voneinander zu lernen und neue Impulse für die kommenden Schritte zu gewinnen.
Bereits am Vorabend bot die Besichtigung des Wasserkraftwerks der Stadtwerke Judenburg beeindruckende Einblicke in nachhaltige Energielösungen – von Power-to-Heat-Technologien bis hin zu innovativen Fischschutzmaßnahmen. Der Veranstaltungstag selbst war geprägt von intensiven Workshops, einem regen Erfahrungsaustausch sowie wertvollen Informationen zu Fördermöglichkeiten durch die FFG und den Klima- und Energiefonds.
Die Stadt Leonding nimmt aktiv am österreichischen Förderprogramm „Mission Klimaneutrale Stadt“ teil, das im Rahmen der EU-Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030“ ins Leben gerufen wurde. Anlässlich des Dialogforums in Salzburg, zu dem Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die Vertreter:innen der Pionierstädte eingeladen hatte, war auch die Bürgermeisterin Dr.in Sabine Naderer-Jelinek gemeinsam mit dem Projektteam der Agentur für Standort und Wirtschaft vor Ort.
Im festlichen Rahmen der Veranstaltung unterzeichnete die Bürgermeisterin symbolisch auf einer Österreichkarte und bekräftigte damit das Engagement Leondings auf dem Weg zur Klimaneutralität. Nach dem offiziellen Festakt stand der Austausch im Mittelpunkt: In Kleingruppen wurde intensiv gearbeitet, Erfahrungen geteilt und neue Kontakte mit anderen Städten geknüpft. Der offene Dialog zeigte einmal mehr, dass das Erreichen der Klimaziele nur durch gemeinsames Handeln möglich ist.
Das Projekt „Klimaneutralitätsfahrplan für Leonding“, soll bis Ende 2025 praxistaugliche, klimawirksame Lösungen für die Energie- und Mobilitätswende sowie die Kreislaufwirtschaft aufzeigen. Diese sollen sowohl für die Stadtverwaltung, als auch für ansässige Unternehmen und privaten Haushalte ermittelt werden. Der Austausch in Salzburg gab neue Impulse und stärkte den Weg zu einer klimafitten Zukunft für Leonding.
Am 30. Januar fand im Rathaus ein Workshop zum Thema „klimaneutraler Betriebsstandort“ statt. Vertreter:innen von 15 Leondinger Unternehmen nahmen sich vier Stunden Zeit, um gemeinsam mit Expert:innen an Lösungen für einen klimafitten Wirtschaftsstandort zu arbeiten. Ein zentraler Programmpunkt war der Fachvortrag von Oliver Schrot, Senior Climate Expert von Zwanzigvierzig – Beratung zu Klimaneutralität und Klimapolitik. Er zeigte anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und praxisnaher Best-Practice-Beispiele, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um Emissionen gezielt zu senken, erneuerbare Energien effizienter zu nutzen und langfristige Klimaziele erfolgreich in ihre Geschäftsstrategien zu integrieren.
Besonders beeindruckend war die hohe Bereitschaft der teilnehmenden Betriebe, aktiv an der Gestaltung eines nachhaltigen Wirtschaftsraums mitzuwirken. Der Workshop war geprägt von einem intensiven, fachlich fundierten Austausch – von der Optimierung von Energieeffizienzmaßnahmen über nachhaltige Logistiklösungen bis hin zur Implementierung zirkulärer Wirtschaftssysteme. Zahlreiche Unternehmen brachten ihre eigene Expertise ein und teilten wertvolle Erfahrungen aus der Praxis. „Es ist für die eigene Nachhaltigkeitsarbeit im Unternehmen wirklich interessant und motivierend, sich mit anderen Unternehmen und Sparten über Maßnahmen und Erfahrungen auszutauschen. Das Thema ist überaus wichtig und es ist toll, dass die Standortagentur sich engagiert und als Netzwerkplattform zur Verfügung steht. Ich freue mich auf Folgetermine!“, so Bianca Brunner, Standortassistentin bei Haberkorn.
Gemeinsam Zukunft gestalten
Die Dynamik, die in diesem Workshop spürbar war, macht deutlich: Leondings Wirtschaft steht geschlossen hinter dem Ziel einer klimaneutralen Zukunft. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber der konstruktive Dialog und die spürbare Aufbruchsstimmung zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Daniela Limberger, Geschäftsführerin der Agentur für Standort und Wirtschaft Leonding GmbH. Die Unternehmen in Leonding haben erkannt, dass Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen – und dass sich nachhaltiges Wirtschaften nicht nur positiv auf die Umwelt, sondern auch auf Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und langfristige Standortattraktivität auswirkt.
Die Agentur für Standort und Wirtschaft Leonding GmbH wird diesen Prozess weiterhin aktiv begleiten.
Die KEM Kürnbergwald, als eine von über 100 Klima- und Energie-Modellregionen Österreichs, versuchen unsere Umwelt mit Respekt zu behandeln und das Erreichen der Klimaziele intensiv zu verfolgen. Keine Abhängigkeit mehr von teuren fossilen Energieimporten und Gaskrisen, stattdessen saubere Energiegewinnung aus Sonne, Wasser, Abwasser und Bioenergie aus der Region.
Um diese Ziele zu erreichen, informieren wir Bürger:innen, Betriebe und Gemeinden und begleiten von der Idee bis zur Projektumsetzung. Wir engagieren uns unter anderem in folgenden Bereichen:
ENERGIE | MOBILITÄT | BAUEN UND SANIEREN | LANDWIRTSCHAFT UND ERNÄHRUNG
Ende Januar 2021 erfolgte der Startschuss für das Mobilitätskonzept Leonding. Ein Lenkungsausschuss, zusammengesetzt aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses, Vertreterinnen und Vertretern der Stadtratsfraktionen und einem externen Verkehrsexperten, wurde eingerichtet. Auch die Bürgerinnen und Bürger wurden miteinbezogen, etwa durch eine anonye Befragung und zwei Veranstaltungen, bei denen die Menschen in Leonding ihre Anregungen einbringen konnten.
Durch Leonding führen sieben Bundes- bzw. Landesstraßen. Der Durchzugsverkehr, der dadurch entsteht, führt zu vielen Konflikten auf den Hauptverkehrsrouten aber auch in den Wohnsiedlungen. Die durch den Durchzugsverkehr, das stetige Wachstum der Stadt, sowie durch viele weitere Faktoren entstehenden Konflikte werden durch laufende Investitionen der Stadt in die Verkehrsinfrastruktur wie auch den öffentlichen Verkehr verbessert. Die Stadt investiert jedes Jahr rund drei Millionen Euro in den öffentlichen Verkehr.
Es wurden Maßnahmen für die unterschiedlichsten Problemaspekte des Verkehrs erarbeitet. Hierbei wurde neben einigen anderen Aspekten vor allem die Optimierung der Situation der Fahrradfahrenden, Fußgängerinnen und Fußgänger und selbstverständlich der Nutzerinnen und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel in den Vordergrund gestellt.